Telegrafenstation Nr. 32 Oeynhausen
Führungen: Klara Heinemann
Vorsitzende des Heimatvereins Oeynhausen
Auf der Finnstätte
33039 Nieheim
+49 5274 95 826
Klaraheinemann@aol.com
Optische Telegrafenlinie Berlin - Koblenz
Telegrafenstation Nr. 32
"Die Uhren sollen gestellt werden"
Drei Mal in der Woche wurde dieses Zeichen aus Berlin über die Linie geschickt, um die Synchronisation der Stationsuhren anzukündigen. Das Zeichen „B 4“ war dann das Zeitzeichen, nach dem die Uhren in den Stationen gestellt wurden.
Die Telegrafenstation Oeynhausen ist die Station Nr. 32 der optischen Telegrafenlinie Berlin – Koblenz, die in den Jahren 1833 bis 1849 Berlin mit den preußischen Rheinlanden nachrichtentechnisch verband.
Charakteristisches Merkmal einer Telegrafenstation war der hohe Mast mit drei weithin sichtbaren Doppelarmen. Mithilfe dieser sog. Indikatoren konnten rein rechnerisch 4096 verschiedene Zeichen dargestellt werden.
Bei „vorzüglicher“ Luft wurden 1,5 bis 2 Zeichen pro Minute an die nächste Station, die zwischen 7,5 und 15 km entfernt und zumeist auf Bergen lag, übermittelt; bei Nebel oder Regen musste der Betrieb jedoch eingestellt werden. Eine Depesche von 30 Worten gelangte in 1,5 Stunden von Berlin nach Koblenz, eine nachrichtentechnische Meisterleistung, wenn man bedenkt, wie lange ein reitender Bote für diese Strecke benötigte.
Nach nur 15 Jahren wurde der Betrieb der optischen Telegrafie eingestellt, weil die elektromagnetische Telegrafie erfunden war. Die Telegrafenhäuser wurden verkauft oder abgerissen.
Das wieder aufgebaute „Telegraphenetablissement“ Nr. 32 zeigt u. a. das Stationszimmer der preußischen Telegrafisten mit dem Stellapparat für die Indikatoren und die mit dem Preußenmuseum in Minden rekonstruierten historischen Uniformen. Ebenfalls sind dort Tafeln zur Geschichte Preußens in Westfalen und eine Vitrine zur opt. Telegrafie in Frankreich zu sehen.
- Geöffnet an jedem letzten Sonntag von April bis September von 14 - 18 Uhr
- am Tag des offenen Denkmals
- nach Vereinbarung